- Pilgerweg
- A · Hl. Christophorus
- 1 Mailänder Madonna
- 2 Dreikönigenschrein
- 3 Gerokreuz
- B · Schmuckmadonna
- C · Kapelle der Barmherzigkeit
Pilgerweg
Der Pilgerweg durch den Kölner Dom
während der Wallfahrt im September
Der Pilgerweg im Kölner Dom beginnt am Hauptportal, dann:
A) Heiliger Christophorus
Es folgen die Stationen des mittelalterlichen Pilgerwegs:
1) Mailänder Madonna
2 ) in diesem Jahr: duch den Chorumgang um den Schrein der Heiligen Drei Könige herum
3) Gerokreuz,
über B) Schmuckmadonna
endet der Weg an der C) Kapelle der Barmherzigkeit
Das Programm zur jährlichen Dreikönigswallfahrt im September finden Sie hier.
Der Pilgerweg durch den Kölner Dom
außerhalb der Wallfahrt
Der Pilgerweg im Kölner Dom beginnt am Hauptportal, dann:
A) Heiliger Christophorus
Es folgen die Stationen des mittelalterlichen Pilgerwegs:
1) Mailänder Madonna
2 ) am Schrein der Heiligen Drei Könige vorbei
3) Gerokreuz,
über B) Schmuckmadonna
endet der Weg an der C) Kapelle der Barmherzigkeit
Film über den Pilgerweg (Medienportal des Erzbistums Köln)
A · Hl. Christophorus
Pilgerweg Station A
Der heilige Christophorus
Die Figur (1470) begrüßt die Pilger, die seinerzeit durch das Südportal den Dom betraten; diese dankten dem Patron der Pilger und Reisenden für die glückliche Ankunft in Köln nach oft langem Weg.
Christophorus trägt den jungen Jesus auf seinen Schultern, der in seiner Hand die Welt(kugel) trägt. Der Glaube sagt uns, dass wir von Jesus Christus getragen sind.
Allmächtiger Gott, auf unserem Lebensweg bedrohen uns viele Gefahren.
Höre auf die Fürsprache des heiligen Christophorus.
Gib, dass wir Christus in uns tragen und mit unseren Weggefährten sicher zu dem Ziel gelangen, für das wir geschaffen sind.
Amen.
Die aus Tuffstein gearbeitete, farbig gefaßte Figur des hl. Christophorus wurde um 1470 von Tilman van der Burch, dem im Kölner Raum führenden spätgotischen Bildhauer, geschaffen.
Der Heilige steht auf einer Konsole mit wappentragenden Engeln, deren Stifter allerdings nicht mehr überliefert ist, und schreitet mit hochgerafftem Gewand, das Christuskind mit der Weltenkugel auf seinem Rücken tragend, durch einen Fluß. Die schwere Bürde der Welt, die er in Gestalt des Weltenrichters trägt, ist der 3,73 Meter großen Figur deutlich abzulesen. (Birgit Lambert, M.A., Kunsthistorikerin)
1 Mailänder Madonna
Pilgerweg Station 1
Mailänder Madonna
Ältestes Mariengnadenbild des gotischen Domes, geschaffen um 1280, wohl als Ersatz einer zerstörten Marienfigur, die der Überlieferung nach aus Mailand in den Dom kam.
Die Muttergottes hält Jesus in den Armen. So zeigt sie uns den Herrn, zu dem die Heiligen Drei Könige damals und die Pilger heute gekommen sind, um ihn anzubeten.
Gegrüßet seist Du Maria, voll der Gnade, der Herr ist mit dir.
Du bist gebenedeit unter den Frauen, und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes, Jesus.
Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder jetzt und in der Stunde unseres Todes.
Amen.
Die Mailänder Madonna entstand Ende des 13. Jahrhunderts in Köln. Sie zeigt Maria in jugendlich-idealer Schönheit als Himmelskönigin und zugleich als irdische Mutter, die sich liebevoll ihrem Kind zuwendet und es gleichzeitig dem Betrachter als Sohn Gottes präsentiert.
Wohl als Ersatz für eine der Überlieferung nach von Rainald von Dassel zusammen mit den Gebeinen der Heiligen Drei Könige aus Mailand nach Köln gebrachten Marienfigur, die offenbar beim Brand des Alten Domes zerstört wurde, entstand um 1280/90 als ein Werk der Kölner Dombauhütte die hochgotische Figur der Mailänder Madonna. Als ältestes Mariengnadenbild des gotischen Domes stand die farbig gefaßte Holzfigur ursprünglich unter einem giebelbekrönten Baldachin auf dem Altar der Marienkapelle. In Körperhaltung und Gewandgestaltung den Chorpfeilerfiguren eng verwandt, folgt sie ebenfalls französischen Vorbildern. Die Farbfassung der Figur sowie Szepter und Krone stammen von einer Restaurierung der Zeit um 1900. (Dr. Klaus Hardering, Kunsthistoriker)
Film über die Mailänder Madonna
(domradio.de)
2 Dreikönigenschrein
Pilgerweg Station 2
Der Dreikönigenschrein
Größtes, künstlerisch bedeutendstes Reliquiar des Mittelalters; von Nikolaus von Verdun ab 1190 bis 1220 für die 1164 aus Mailand nach Köln gebrachten Gebeine der Heiligen Drei Könige gefertigt.
Das Licht des Sterns führte die Drei Könige zu dem, der das wahre Licht der Welt ist: zu Jesus Christus, dem Mensch gewordenen Gott in der Krippe.
Herr, unser Gott, die Heiligen Drei Könige sind dem Stern von Bethlehem gefolgt.
Durch ihn haben sie deinen Sohn gefunden
und ihn im Glauben erkannt.
Wie sie sind auch wir als Pilger unterwegs zu dir, dem Ziel unseres Lebens.
Erfülle uns wie die Heiligen Drei Könige mit großer Freude und mache uns zu glaubwürdigen und frohen Zeuginnen und Zeugen deiner Liebe in der Welt.
Amen.
Der Dreikönigenschrein ist der größte (2,20 m x 1,10 m x 1,53 m) und künstlerisch qualitätsvollste Reliquienschrein des Abendlandes. Er entstand zwischen etwa 1181 und 1230 und enthält noch heute die Gebeine, die vor 850 Jahren in Köln eintrafen.
Der Schrein besteht aus einem Eichenholzkasten, der reich mit Edelsteinen, Filigranen und Emailbeschlägen geschmückt ist; den wesentlichen Schmuck bilden aber die silbervergoldeten bzw. goldenen Figuren.
Mehr über den Schrein | Aufstellungsorte | Schrein im Exil | Film
3 Gerokreuz
Pilgerweg Station 3
Das Gerokreuz
Die erste erhaltene Monumentalfigur des gekreuzigten Christus, von Erzbischof Gero 976 gestiftet, seit 1350 an diesem Ort. Strahlensonne und Marmoraltar von 1683.
In Tod und Auferstehung erweist sich Jesus Christus als der wahre Herrscher der Welt. Ihn haben die Heiligen Drei Könige bereits im Kind erkannt.
Herr Jesus Christus, du hast in deiner Auferstehung den Tod überwunden.
Du lässt uns nicht allein, auch wenn unser Leben Trauer und Dunkel kennt, Enttäuschung und Zweifel, Mutlosigkeit und Angst, Sorge und Verwirrung.
Wir bitten dich für unsere verstorbenen
Angehörigen und Freunde und alle Verstorbenen: Führe sie vom Tod zum Leben, aus dem Dunkel in das Licht, aus der Bedrängnis in deinen Frieden.
Amen.
Das Gerokreuz entstand um das Jahr 970. Es zeigt sowohl das Leid des Gemarterten als auch seine göttliche Würde, die der Tod nicht brechen kann. Im Kreuz liegt Heil.
"Das monumentale Holzkreuz wurde von Erzbischof Gero ( 976) gestiftet. Es stand im Alten Dom inmitten der Kirche beim Grabe Geros. Im neuen Dom wurde es um 1270 über dem Altar der Stephanuskapelle aufgestellt und um 1350 an die heutige Stelle an der Ostwand der Kreuzkapelle versetzt. Neben der Mailänder Madonna in der Marienkapelle war es im gotischen Dom das zweite bedeutende Gnadenbild. Der Kruzifixus und der Kreuzbalken sind original, die Strahlensonne hinter dem Kreuz und der Mamoraltar entstanden erst 1683 als Stiftung des Domherrn Heinrich Mering. Das Gerokreuz ist die erste erhaltene Monumentalfigur des gekreuzigten Christus." (Dr. Rolf Lauer, Kunsthistoriker)
Film über das Gerokreuz im Medienportal des Erzbistums Köln.
B · Schmuckmadonna
Pilgerweg Station B
Die Schmuckmadonna
Gnadenbild (Ende 17. Jhd.) mit vielen Schmuckstücken (19./20. Jhd.). Sie bekunden den vielfältigen Dank der Gläubigen; die brennenden Kerzen bezeugen die fortdauernde Verehrung.
Maria ist unsere Fürsprecherin und Schwester im Glauben. Freude und Dank, Sorgen und Nöte können wir ihr und dadurch Christus selbst anvertrauen.
Maria, mit dem sorgenden Herz der Mutter und mit dem hörenden Herz der Jüngerin begleitest du deinen Sohn, den Sohn Gottes auf seinem Lebensweg.
Maria, du bist uns nahe, du bist gemeinsam
mit uns auf dem Weg.
Du bist uns Hilfe, Stütze und Führung.
Voll liebender Sorge begleitest du uns und alle,
an die wir denken.
Maria, Schwester im Glauben, bitte für uns.
Amen.
Die stets große Zahl brennender Kerzen vor dem Altar bezeugt die fortdauernde Verehrung der Schmuckmadonna durch die Gläubigen.
Als Gnadenbild, dem man die Erhörung der vor ihm verrichteten Gebete zuschreibt, wird sie schon lange hoch verehrt. Auch die unzähligen Votivgaben und Schmuckstücke aus dem 19. und 20. Jahrhundert, mit denen die Figur behängt ist, zeugen vom vielfältigen Dank der Gläubigen für Hilfe in schweren Situationen, bei Gefahr und Krankheit. Die Verehrung der Marienfigur geht offenbar bis zum Ende des 17. Jahrhunderts zurück, und genauso alt dürfte der Brauch sein, ihr kostbare Dank- und Bittvotive zu weihen. (Hildegard Schäfer M.A., Kunsthistorikerin)
C · Kapelle der Barmherzigkeit
Pilgerweg Station C
Kapelle der Barmherzigkeit
Der Raum vor der Grablegungsgruppe (um 1500) als 14. Kreuzwegstation erhielt im „Jahr der Barmherzigkeit“ seinen Namen. Hier wurde 2016 ein Boot aufgestellt, in dem 100 libysche Flüchtlinge saßen, als sie auf dem Mittelmeer vor Malta gerettet wurden. Das aus Schiffsplanken gefertigte „Lampedusakreuz“ lädt ein zum Gebet für alle Menschen in Not.
Das Boot diente an Fronleichnam Kardinal Woelki als Altar. In der Kapelle der Barmherzigkeit stand es den Besuchern im Dom ganz unmittelbar vor Augen. Hier konnte man sich leicht vorstellen, wie schwierig die Umstände waren und sind, wenn etwa hundert Menschen auf engstem Raum Platz finden, Sonne und Regen schutzlos ausgeliefert. Reportagebilder wurden dahinter direkt auf die Steinwand gebeamt. So waren auch die Flüchtlinge, die zu diesem Boot gehörten, ganz nah mit ihrer Geschichte dabei.
Auf diese Weise wurde die Mahnung zu den Werken der Barmherzigkeit ganz konkret erfahrbar.